Ziel der Naturschutzfachkartierung (NFK) ist die Aktualisierung des Datenbestandes in einzelnen Landkreisen – als Grundlage für die Überarbeitung des Arten- und Biotopschutzprogramms (ABSP), aber auch als wesentliche Hilfe für die Naturschutzbehörden. Die NFK ergänzt die flächendeckende Biotop- und Lebensraumtypenkartierung. Da letztere vor allem vegetationskundlich-botanisch ausgerichtet ist, liegt der Schwerpunkt der NFK auf der Erfassung ausgewählter Tiergruppen.
Standardmäßig werden Vögel, Amphibien, Libellen, Heuschrecken und Tagfalter erfasst. In Einzelfällen kommen auch Gefäßpflanzen, Reptilien, Großkrebse oder andere Taxa hinzu. Im Sinne einer höchstmöglichen Effizienz beschränkt sich die Kartierung in der Regel auf ausgewählte Zielarten.
PAN hat die Naturschutzfachkartierung in den Landkreisen Bad Kissingen, Eichstätt, Rhön-Grabfeld, Mühldorf, Kulmbach, Weißenburg-Gunzenhausen sowie der Stadt Fürth durchgeführt. Die für den Landkreis Unterallgäu wird derzeit von uns bearbeitet. Damit dürfte PAN zu den Büros gehören, die hinsichtlich der NFK über die größte Erfahrung verfügen. Da die Kartierungsarbeiten sehr umfangreich sind – so wurden z. B. im Landkreis Rhön-Grabfeld 1.300 ha Vogelhabitate, 222 Amphibien-Laichgewässer, 325 Flächen bzw. 1.030 ha mit Vorkommen von Tagfaltern und Heuschrecken, 132 km Fließgewässer und 131 Gewässer mit Libellen-Vorkommen aufgenommen – arbeiteten wir anfangs teilweise mit externen Partnern zusammen.
Die Stärke von PAN liegt sicherlich darin, dass unsere Mitarbeiter in der Lage sind, mehrere Taxa zu bearbeiten, so dass für die Untersuchung einer bestimmten Fläche nicht viele Experten, sondern nur ein Bearbeiter nötig ist. Das spart zum einen viel Zeit und zum anderen gelingen so regelmäßig interessante Beibeobachtungen, die einseitige Spezialisten übersehen hätten. So konnten wir im Landkreis Bad Kissingen mehrfach die vom Aussterben bedrohte Schmetterlingshaft (Libelloides longicornis) feststellen und im Landkreis Mühldorf ermöglichten uns Nachweise der Quellschnecken Bythinella bavarica und B. austriaca die Bewertung auch von Flächen, in denen keine Zielarten festgestellt werden konnten.
Für die Naturschutzfachkartierung hat PAN ein GIS-Tool entwickelt, welches mit Hilfe eines tragbaren PEN-Computers auf sehr einfache Art und Weise die Digitalisierung und Attributierung schon im Gelände ermöglicht. Dabei wird im Bedarfsfall die Flächenabgrenzung automatisch aus der Biotopkartierung übernommen. Das ist nicht nur wesentlich schneller als eine Abgrenzung auf ausgedruckten Luftbildern und nachfolgende Digitalisierung, sondern auch weniger fehleranfällig.
Auftraggeber: Bayerisches Landesamt für Umwelt
Auftragnehmer: PAN Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH
Subunternehmer: Geyer & Dolek GbR (in den Landkreisen Eichstätt und Rhön-Grabfeld)
Aufgabenstellung: Erfassung von ausgewählten Tier- und Pflanzenarten in den Landkreisen Bad Kissingen, Eichstätt, Mühldorf und Rhön-Grabfeld
Bearbeitungszeitraum:
2003 – 2005 (Eichstätt),
2006 – 2008 (Bad Kissingen),
2008 – 2010 (Rhön-Grabfeld),
2009 – 2011 (Mühldorf)