FFH-Verträglichkeitsprüfung zur Anlage eines Hochwasserschutzdeiches am linken Alzufer

Aufgrund von mangelnder Hochwassersicherheit beabsichtigt das Wasserwirtschaftsamt Traunstein einen Abschnitt des Deiches links der Alz, der nicht mehr dem Stand der Technik entspricht, neu anzulegen. Die geplante Maßnahme befindet sich innerhalb des FFH-Gebietes „Inn und Untere Alz“ (DE 7742-371). Um die Auswirkungen des Vorhabens auf das FFH-Gebiet beurteilen zu können, erfordert die Erstellung einer FFH-Verträglichkeitsstudie.

Hierzu wurden vorhandene Daten und Gutachten zu Artvorkommen im Vorhabensgebiet ausgewertet und FFH-Lebensraumtypen im Gelände erfasst. Darauf aufbauend wurden die vorhabensbedingten Beeinträchtigungen bezogen auf Schutzzweck und Erhaltungsziele des FFH-Gebietes beurteilt. Dabei zeigte sich, dass Beeinträchtigungen von Lebensräumen des Anhangs I bzw. von Arten des Anhangs II der FFH-RL durch das Bauvorhaben nicht auszuschließen waren, da z. B. naturnahe Kalk-Trockenrasen (FFH-LRT 6210) überbaut werden mussten. Weitere Beeinträchtigungen waren für die im Standarddatenbogen genannten Arten Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Glaucopsyche nausithous), Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus) und Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) zu erwarten. Durch geeignete Herstellungs- und Pflegemaßnahmen auf der neuen Deichanlage konnte jedoch ein Kohärenzausgleich innerhalb des FFH-Gebietes gewährleistet werden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Kohärenzsicherung umfassten im Wesentlichen eine Entwicklung von Kalk-Magerrasen und geeigneter Habitate des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings sowie ein verbessertes Pflegeregime auf der neuen Deichanlage.

Projekte nach Tätigkeitsfeldern

FFH-Verträglichkeitsprüfung an der Alz

Details zur FFH-Verträglichkeitsprüfung

Auftraggeber: Wasserwirtschaftsamt Traunstein

Auftragnehmer: PAN Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH

Aufgabenstellung: Auswertung vorhandener Daten und Gutachten, Erfassung und Abgrenzung von FFH-Lebensraumtypen im Gelände, Erstellung einer Bestands- und Konfliktkarte, Bewertung der Erheblichkeit des Eingriffs unter Berücksichtigung von Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen, Ermittlung und Beschreibung von Kohärenzmaßnahmen, Abstimmung mit den Naturschutzbehörden.

Bearbeitungszeitraum: 2010