Die Isar wird nördlich von Mittenwald am Krüner Wehr aufgestaut und der Großteil des Abflusses in den Walchensee abge¬leitet. Nach Hochwasserereignissen lagern sich unterhalb des Wehres große Kiesmassen ab, die zu einer Hochwassergefährdung der angrenzenden Ortschaft Krün führen und deshalb regelmäßig entnommen werden müssen.
Um die Geschiebedurchleitung zu verbessern und damit die Kiesentnahmen zu reduzieren, will das Wasserwirtschaftsamt Weilheim die Räumungen zukünftig auf die gesamte Auenbreite ausdehnen und dabei eine steilere Räumsohle anlegen. Außerdem sind Optimierungen bei der Bewirtschaftung des Krüner Wehrs geplant.
Die Isar ist nördlich von Mittenwald eine der letzten Wildflusslandschaften Deutschlands und deshalb als Natura 2000-Gebiet gemeldet. Für die vom Wasserwirtschaftsamt vorgesehenen Veränderungen des Geschiebemanagements waren deshalb umfangreiche Begleituntersuchungen durchzuführen, um negative Auswirkungen auf die wertvollen Lebensräume und Artvorkommen zu verhindern.
Als Ausgleichsmaßnahme zur Kompensation der verbleibenden Eingriffe in Natur und Landschaft sind unterhalb von Mittenwald Dynamisierungsmaßnahmen in den Isarauen vorgesehen. Dazu soll die Isar bei Hochwasser durch Dammschüttungen gezielt in angrenzende, stark verbuschte Auenbereiche umgeleitet werden. Die Pla-nung der Ausgleichsmaßnahmen erfolgte in Zusammenarbeit mit der Universität Hannover und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt, das im Rahmen von 3d-Simulationen die Auswirkungen der geplanten Dammschüttungen auf die Hochwasser-Abflussverhältnisse ermittelt hat.
Auftraggeber: Wasserwirtschaftsamt Weilheim
Auftragnehmer: PAN Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH
Aufgabenstellung: Umweltverträglichkeitsstudie, FFH-Verträglichkeitsstudie bzw. -Voruntersuchung, Unterlagen zum Artenschutz (saP), Landschaftspflegerischer Begleitplan
Bearbeitungszeitraum: April – August 2009